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Prof. Dr. med.Carl-Hermann Hempen

Prof. Dr. med. Carl-Hermann Hempen – ein Fels in der Brandung in der Chinesischen Medizin Deutschlands

1984 eröffnete der deutsche Arzt Prof. Dr. Carl-Hermann Hempen, der an der Medizinischen Fakultät der LMU München graduierte, in München eine Praxis für Chinesische Medizin. Seit dieser Zeit wuchs diese Praxis stetig und etablierte sich als renommiertes fachärztliches Zentrum für Chinesische Medizin.

Autor zahlreicher Standardwerke

Prof. Hempen ist ein glühender Verfechter der Chinesischen Medizin, er hat sie mit großer Gründlichkeit studiert und war fünfmal in Guangzhou (Kanton), um sich mit anerkannten Spezialisten für Chinesische Medizin auszutauschen. Er hat zahlreiche Bücher verfasst und herausgegeben, darunter den Leitfaden Chinesische Phytotherapie und den dtv-Atlas Akupunktur, die in Deutschland längst als Standardwerke gelten.

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2011 wurde er an der Technischen Universität München an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften zum Honorar-Professor ernannt und unterrichtet seither in einem TCM-Masterstudiengang westlich ausgebildete Ärzte in Chinesischer Medizin, insbesondere in Akupunktur und Arzneimitteltherapie.

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Intensiver Austausch in China

Prof Han Peng 1984

Prof Han Peng 1984

1979 entdeckte Prof. Han Peng 韩鹏, wie sein chinesischer Name lautet, in der Zeitschrift Chinesische Medizin einen von Prof. Porkert übersetzten Artikel mit dem Titel „Überlegungen zu den fünf Induktorien“, der von Han Shaokang 韩绍康 (1909−1986), einem berühmten Akupunktur-Arzt aus Lingnan und Professor an der Akupunktur-Abteilung der TCM-Hochschule Guangzhou, verfasst worden war. Fünf Jahre später, 1984, nahm er den weiten Weg nach China auf sich und besuchte Han Shaokang, den Vater von Han Jianshan, einem der Autoren dieses Artikels. Er wurde von ihm in den Grundlagen der Chinesischen Medizin, in der chinesischen Arzneimitteltherapie und vor allem in der traditionellen Akupunktur unterrichtet.

Wenn ihm Han Shaokang Akupunktur erklärte, demonstrierte er die Lokalisationen der Foramina und die speziellen Nadelungstechniken immer direkt am Körper des deutschen Gastes. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland verkündete Prof. Hempen in einem Reisebericht voller Begeisterung: „In China existiert immer noch die traditionelle Akupunktur!“ Als er viele Jahre später erneut zum weiteren wissenschaftlichen Austausch nach China kam, erinnerte er sich an diesen Unterricht und besuchte sogar Han Shaokangs Grab.

Prof. Dr. med. Carl-Hermann Hempen (unten rechts) bei Familie Han 1984

Sehr gute therapeutische Erfolge

Nach seiner Rückkehr aus Guangzhou eröffnete er in München seine Praxis für Chinesische Medizin, deren Einrichtung von seinem tiefen Verständnis der chinesischen Kultur zeugt, etwa mit einer Replik der Akupunktur-Bronzefigur von Wang Weiyi, der daoistischen Neijingtu-Abbildung sowie einem Bild der Dichter Han Shan und Shi De. In seinem Behandlungsraum stehen Keramikfiguren von Hua Tuo und Li Shizhen sowie Fotos von Han Shaokang. Besonders bei Hautkrankheiten, Rheuma und bestimmten schwer kurierbaren Erkrankungen erzielt er sehr gute Erfolge, worüber immer wieder auch Radio und Fernsehen berichten. Daneben unterrichtet er seit langem mit großem Engagement interessierte Ärzte und Medizinstudenten und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung der Chinesischen Medizin in Deutschland.

Nach dem Tode von Han Shaokang im Oktober 1986 wurden die drei Autoren dieses Artikels mehrmals nach München zum wissenschaftlichen Austausch eingeladen, u.a. zum SMS-Kongress im Oktober 2014.

Beeindruckt und voller Bewunderung

Vor einigen Jahren äußerte sich Professor Deng Tietao 邓铁涛 (geb. 1916), einer der 60 offiziellen „medizinischen Großmeister Chinas“ (guoyi dashi 国医大师), sehr besorgt und beunruhigt darüber, dass „die Chinesische Medizin nicht mehr den Namen Chinesisch tragen darf“. Und er stellte in diesem Zusammenhang Ärzte für Chinesische Medizin wie Li Ke 李可(1930−2013) als „Fels in der Brandung in der Chinesischen Medizin“ heraus. Nach unserer langjährigem Bekanntschaft mit Prof. Hempen freuen wir uns nicht nur über seinen Erfolg, sondern sind auch beeindruckt und voller Bewunderung, dass es auch in der Chinesischen Medizin Deutschlands solch einen „Fels in der Brandung“ gibt!

Der Text auf dieser Seite ist ein Auszug eines Beitrags in der Chinesischen Zeitschrift für Chinesische Medizin und Arzneimittel (Zhongguo zhongyiyao bao中国中医药报vom 5. Januar 2018)
Autoren: Han Jianshan, Huang Jianye, Han Dunyan. Aus dem Chinesischen übersetzt von Agnes Fatrai.

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